Neuer Zeitungs-Artikel von Anton Dörig zum Thema "Personal"

„Investieren Sie in Menschen, nicht in Organisationen.“

 Was machen die einen richtig und die anderen falsch, wenn es um die Personalentwicklung und Mitarbeiterführung geht? – Erfahren Sie einen der Gründe für das eigene Überleben.

 

so steht es in vielen Leitbildern von Unternehmen und Organisationen u. a. auch im Gesundheitswesen. Doch inwieweit stimmt dies wirklich? Oder ist es nur ein schwaches Lippenbekenntnis und ein leeres Versprechen gegenüber den vielen Anspruchsgruppen im betrieblichen Umfeld und vor allem gegenüber den Erwartungen des eigenen Personals? – Setzt man hier auf die falschen Mittel, hat man zukünftig klar verloren. Wer jedoch umfassende Weitsicht und Mut zeigt, wird mit den besten Mitarbeitern in der ganzen Branche belohnt!

 

Mittel zum Zweck

Organisationen und ihr Management können Aufgaben und Aufträge nur dann professionell erfüllen und ausführen, wenn die eigenen Ressourcen hierzu zweckentsprechend vorhanden sind. Dies gilt für die personellen und technischen, aber vor allem für die finanziellen Aspekte. Denn alles ergibt unterm Strich einen betriebswirtschaftlichen Erfolg, den man positiv oder negativ ausweisen kann oder eben gar muss.

Dabei stellt sich vielfach die Frage, welchen Mitteln man mehr Aufmerksamkeit und Energie zur Verfügung stellen möchte. Sind heute die technischen Bereiche zukunftsversprechender oder stehen immer noch die Menschen im Mittelpunkt? Und welcher Mittelpunkt ist denn hier überhaupt gemeint, der wirtschaftliche, gesellschaftliche oder ethische? Sind es die eigenen Mitarbeiter, die zählen, oder doch nur die Konsumenten, Kunden und Patienten. Allen ist jedoch klar, jedes Unternehmen kann nur dann überleben, wenn es einen positiven Gewinn ausweist und die kurz- und langfristig finanziellen Forderungen begleichen kann. – Doch zu welchem Preis? Und wer erfüllt hier wirklich welchen Zweck?

 

Grenzüberschreitung

Will man den vielen Studien, Einschätzungen und Voraussagen zur demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung glauben, stehen uns große Herausforderungen bevor. Oder sie sind bereits voll im Gange. Es fehlt u.a. nicht nur qualifiziertes Pflegepersonal in vielen Organisationen, sondern auch gut ausgebildetes Fachpersonal im handwerklichen Bereich. Die vorhandene, oft überholte Infrastruktur stellt die dringend benötigte Basis für das operative tägliche Geschäft dar, das von der Ärzteschaft und Pflege optimal genutzt werden möchte. Hier wird heute in vielen Regionen investiert und reorganisiert, mit mehr oder weniger klar ersichtlicher Strategie zum betrieblichen Überleben der Gesundheitsversorgung. Oder nur für zahlungskräftige Patienten aus dem Ausland? Nicht nur Patienten kommen immer mehr über die Landesgrenzen ins eigene Einzugsgebiet, auch das Personal reist kreuz und quer durch Europa zum hoffentlich passenden, neuen Arbeitsplatz. Muss dies so sein?

 

Berufung und Werdegang

Aus dem Modell des Mikroökonomischen Pfads von Gallup lässt sich u. a. herauslesen, dass die Talentauswahl, die richtige Aufgabe, die ausgezeichneten Führungskräfte und die emotional gebundenen Mitarbeiter vor den anderen aufgeführten Punkten kommen. Dies führt zu einem wichtigen Betrachtungswinkel für die eigene strategische Entwicklung eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs, auch im Gesundheitswesen.

Die meisten Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Lebenszeit bei der Arbeit. Diese sollte daher – so gut es geht – nahe bei der eigenen Begeisterung und Leidenschaft zur ausgeführten Tätigkeit stehen. Die einmal gewählte Berufsrichtung war früher ein Garant für eine berufliche Laufbahn bis zum Lebensende. Doch heute ist dies schon lange nicht mehr der Fall. Die Anforderungen und die Belastung in vielen Berufen steigen stetig an. Menschen entwickeln sich unterschiedlich schnell weiter und haben mehr Informationen zur Verfügung als noch vor einigen Jahren. Dies bedeutet für die Unternehmen, dass sich die Mitarbeiter zwangsläufig schneller weiterbilden wollen, als dies vielleicht früher der Fall war. Der Anspruch an den Arbeitgeber, sie dabei zu unterstützen, ist von Generation zu Generation gestiegen.

 

Begeisterung und Leidenschaft

Wenn Organisationen und Unternehmen die passenden Mitarbeiter finden, integrieren und behalten wollen, dann müssen sie in diese investieren. Mehr Zeit, mehr Energie und Geld. Die Vorgesetzten und das HR sollten nicht nur auf den bisherigen Werdegang schauen, sondern vielmehr herausfinden, wo sich die starken Neigungen und Eignungen der bereits angestellten und auch zukünftigen Mitarbeiter befinden. Die Begeisterung und Leidenschaft der Angestellten sollten herausgeschält und passend zur Funktion im Unternehmen gewählt werden. Diese gilt es zu stärken und zu nutzen. Das ist kein einmaliger Prozess, sondern ein stetiger und dynamischer. Die eigenen Mitarbeiter sind die Quelle für Innovation und Produkt- bzw. Dienstleistungsentwicklung. Sie sind die Basis aller Emotionen und das damit verbundene Engagement zur nachhaltigen Entwicklung und das Überleben eines Unternehmens. Infrastruktur und Technik alleine machen keinen Gewinn aus. Es sind die Begeisterung und das Engagement der Mitarbeiter für die Vision, Mission und die Ziele der gesamten Organisation.

 

Kultur und Struktur

Vermitteln Sie als Unternehmer, Geschäftsführer oder Führungskraft den Sinn & Zweck der Aufgaben und Funktionen in Ihrer Organisation an Ihre Angestellten. Zeigen Sie Wertschätzung und Führungsqualität! Hierbei spielen die Aus-, Fort- und Weiterbildung der personellen Ressourcen eines Unternehmens eine zentrale Rolle. Denn es sind vor allem die Menschen, die hinter den Ressourcen stecken, und nicht die finanziellen Zahlen. Sie alleine halten den starken Puls aufrecht und ermöglichen die Weiterentwicklung der eigenen Struktur und Kultur aus den alten Zeiten. – Wollen Sie unternehmerisch überleben und wirtschaftlich gewinnen, führen Sie mit Leidenschaft in allen Bereichen! Investieren Sie in Ihr Personal aller Berufsgruppen und Hierarchiestufen und freuen Sie sich über die tollen Ergebnisse, die zum Vorschein kommen.

 

 

Autor:

Anton Dörig

 

Quelle:
Management & Krankenhaus, Ausabe 06/20 (https://www.management-krankenhaus.de/printausgabe)

 

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